Wer Geld in eine Unternehmenswebseite investiert will wissen: wie ist eigentlich die Rendite dieser Investition und hat sich diese wirklich gelohnt?
Um zu entscheiden, ob die Firmen-Homepage als erfolgreich zu bezeichnen ist, muss man zuallerst folgendes überlegen: was waren denn eigentlich die Ziele meiner Firmenwebseite?
Welche Ziele können Firmenwebseiten verfolgen?
1. Mehr Wahrnehmung
Fangen wir mit etwas kaum messbaren an: für manchen Webseitenbetreiber reicht es völlig aus, im Netz gefunden zu werden. Optimalerweise ganz oben in den Suchergebnissen. Einen wirklichen Wert kann man dieser Errungenschaft nicht beimessen. Es kann aber für manche Internetpräsenzen ausreichend sein, wenn diese keine weiteren Ziele verfolgen.
2. Mehr Kunden
Vielen ist die Erweiterung des Kundenstamms ein wichtiges Ziel. Ziel 1 ist hierfür schonmal ein gutes Zwischenziel. Die Umwandlung des Webseiten-Besuchers in einen Kunden folgt dann darauf. Vergleichen Sie Ihre Neukundenzahl vor und nach dem Start der Webseite. Ein Anstieg sollte bei einem Erfolg erkennbar sein.
3. Mehr Umsatz
Das häufigste Ziel einer Firmenwebseite wird vermutlich ein gesteigerter Umsatz sein. Das ist verständlich, man möchte ja, dass die Investition Gewinn abwirft. Durch mehr Kunden ist dieses Ziel quasi schon erreicht. Sellt man aber fest, dass plötzlich alle Kunden online kaufen, dort aber weniger Umsatz generieren als zuvor, dann sollte man hinterfragen woran das liegt. Führt weniger Beratung auf dem online Vertriebskanal zu weniger Cross-Selling? Sind die Preise online niedriger? Dann müssen Sie ggf. die Inhalte und die Strategie der Website überdenken.
4. Kundenbindung
Dem Kunden online einen Mehrwert zu bieten kann ein Ziel zur Kundenbindung sein. Prüfen Sie langfristig die „Haltbarkeit“ einer Kundenbeziehung und vergleichen Sie Empfehlungen mit der Zeit vor dem Launch der Website. Verlage zum Beispiel bieten ihren Abonnenten an, kostenlos ihr Magazin vor dem Kiosktermin bereits auf ihrem iPad oder PC zu lesen. Das freut den Kunden…die Haltbarkeit steigt.
5. Adressgenerierung
Sind Sie abhängig von Marketingaktionen wie E-Mail- oder Telefonmarketing oder möchten Sie hier Ihr Glück versuchen? Dann sollte eines Ihrer Ziele sein: Adressen generieren. Das kann durch Gewinnspiele geschehen oder einem Mehrwert, den Sie gegen eine Registrierung anbieten.
6. Umsatz mit Vermarktung
Ein eher langfristiges Ziel könnte die Vermarktung von Werbeflächen auf Ihrer Internetpräsenz sein. Sicher sollten Sie hierfür schon einiges an Traffic haben, damit Sie für Werbeanbieter interessant werden. Wobei Betreiber von Webseiten in eher Nischenthematiken auch mit wenigen Besuchern Werbeumsätze erzielen können.
Ein SEO Blog kann auch mit 5000 Besuchern monatlich einen Umsatz abwerfen, der den Blogger freut. Eine Newsseite mit allgemeinen Thematiken hat kein solch spezialisiertes Publikum. Die Streuwirkung einer Anzeige führt dann dazu, dass sie schon Seitenaufrufe von mehreren 100k haben müssen um für große Vermarkter interessant zu werden.
7. Einsparungen im Kundenservice
Sind ihre Kundendienstmitarbeiter überlastet oder schlicht zu teuer, mag die Auslagerung von Servicedienstleistungen ins Internet ein Ziel sein. Beispielsweise die Abwicklung von Retouren oder die Aufnahme von Beschwerden und Reklamationen kann relativ leicht online erfolgen.
8. Erweiterung der Produktpalette
Manchmal fehlt einfach der Raum in seiner Geschäftsstelle alles präsentieren zu können, das man thematisch passend anbieten könnte. So gehen potentielle Umsätze verloren. Die Erweiterung ins Internet bietet einen zusätzlichen Showroom, der zwar keine Haptik-Erfahrung bieten kann, aber in seinem Umfang praktisch unbegrenzt ist.
9. Vorteil gegenüber der Konkurrenz/Verjüngung der Zielgruppe
Vielleicht hat keiner Ihrer Konkurrenten eine unterstützende Firmenwebseite. Sind Sie der Pionier in Ihrer Branche oder Stadt, kann Ihnen das helfen die Konkurrenz auszustechen. Junge Menschen informieren sich vermehrt online und suchen dort gezielt nach Anbietern für ihre gewünschte Dienstleistungen oder Produkte. Die gelben Seiten oder das Telefonbuch werden bei 18-30 jährigen eher selten in die Hand genommen. Haben Sie bislang einen eher betagteren Kundenstamm, der hauptsächlich auf Empfehlungen und Tradition basiert, können Sie mit einer Internetseite eine neue, junge Zielgruppe erschließen.
Fazit: Es gibt sicher noch mehr als unsere 9 Ziele, die eine Firmenwebseite haben kann. Die meisten sollten sich dennoch irgendwo in den oben genannten Zielen wiederfinden. Wichtig ist vor allem: prüfen Sie regelmäßig, ob Sie Ihre Ziele noch erreichen und ob neue Ziele evtl. dazukommen. Wer bislang hauptsächlich um direkte neue Umsätze (z.B. in seinem Onlineshop) bemüht war, will morgen vielleicht mit E-Mail-Marketing starten und Adressen generieren.
PS: Einen netten Artikel zu Sinn und Zielen einer Webseite findet man übrigens hier bei Eric Kubitz.
Matthias Jairam
interesting article
Maria
Vielen Dank, dass Sie einen so tollen Beitrag geteilt haben. Ich arbeite gerne an all Ihren Punkten in unserem Unternehmen.
Maria
Vielen Dank für den interessanten Artikel über das Wachstum der Website. Ich werde einige davon auf meiner eigenen Website implementieren.
Deadpool
Ich war schon immer fasziniert von wachsenden Online-Unternehmen. Es ist komplizierter als lokale Werbung.
Anita
Vielen Dank für die Bereitstellung eines solch tollen Inhalts. Schätzen
Nicolas
Ein sehr interessanter Beitrag! Vielen Dank dafür. Die Übersicht ist absolut vollständig.
Besonders den Punkt „Einsparungen im Kundenservice“ kann ich nur unterstreichen. Das wird häufig ganz stark unterschätzt. Gerade auf kleine Firmen können hier viel effizienter werden, wenn Sie Standardfragen direkt auf der Homepage beantworten und damit die Zeit am Telefon reduzieren.
Sven
Sichtbarkeit einer Webpräsenz ist das A & O. Aus Punkt 1 wird mit guten Content dann schnell Punkt 2. Schließlich sind wir bei 3. dem steigenden Umsatz. Step by Step! 😉
Andrea
Interessanter und informativer Artikel. Gerade Punkt 9 finde ich relevant. Allerdings sollte die Präzenz dann auch informativ und gut gestaltet sein. Niemanden nützt eine Seite auf der man dann nix findet.
Cindy Schmitt
Ich würde meine Website gerne von Joomla 2.5 auf Joomla 3 upgraden. Kann mir jemand sagen ob dadurch an Ranking verlieren könnte.
Michael
Hallo,
für mich ist Punkt 1. einer der wichtigsten. Gefunden werden bei der Suche nach bestimmten Begriffen, ist für eine Firma besonders wichtig. Wer heute wirklich nach etwas sucht, der sucht es in den großen Suchmachinen wie Google und Co.
Hülle
Zu Punkt 7 habe ich eine Frage… Wenn ich den Servvie auslagere, muss ich dann 1. nicht auch Zeit hierfür investieren, also wenn ich es beispielsweise via E-Mail gestallte und 2. ist das nicht eher ein Schritt in die Richtung „kundenunfreundlich“? Nicht falsch verstehen bitte, das ist keine Kritik, eher möchte ich verstehen, wie es gemeint ist, der Artikel ist nämlich richtig gut.
René Dasbeck Post author
Na das kommt wie so oft drauf an…hat man ein überlastetes Service-Team, kann es durchaus sein, dass die Kunden sowieso nicht zufrieden sind, weil die Supportfälle zu lange Bearbeitungszeiten haben. Da kann eine Auslagerung von den gängigsten Fällen durchaus erfolgsversprechend sein. Zudem checken jüngere Generationen gerne vorab, ob sie ihr Anliegen nicht auch online erledigen können.
Zum Punkt mit der Erstinvestition an Zeit: natürlich kostet so etwas Aufwand, gar keine Frage. Aber je nachdem wieviel Zeit und Geld man sich durch diese Maßnahme dann im nachhinein zu sparen erhofft, macht es evtl. Sinn. Eine Kalkulation im Voraus ist natürlich nötig.
Hausmann
Also mit ganz großem Abstand finde ich Punkt 4 am wichtigsten im Zusammenhang mit entstehendem Erfolg. Im Netz ist der Markt der Mitbewerber um ein Vielfaches größer, als im regionalen Handel (jetzt mal für den Handel gesprochen). Zwar trifft das auch für die Kundschaft zu, aber die suchen zum Großteil ja immer den Besten. Wer seinen Kunden nicht das gewisse Extra bieten kann, hat schlechte Karten.
Julia
Ein interessanter Artikel, sicherlich kann ich diesen nicht als Schablone für meine Projekte anwenden, aber es gibt viele Schnittpunkte und Sichtweisen, die einem bei der Vermarktung immer wieder auf bestimmte Punkte hinweisen. Schönen Dank also für die Mühen an den Autor.
Leuchtie
An den Autor dieses gelungenen Beitrages. Danke für diesen Artikel. Das ist ja fast schon ein whitepaper, welches die wichtigsten Dinge auf den Punkt bringt. Mich würde jedoch interessieren, ob hierbei wirklich alle wichtigen Punkte abgedeckt sind? Bitte nicht falsch verstehen, meistens kommt man ja selber nicht drauf und ist auf Experten angewiesen, die wir auch in diesem Falle eine klare Zusammenfassung bieten.
Rene Dasbeck
Danke dir. Aber kein Problem, hast du noch etwas das ich aufnehmen sollte, passe ich den Artikel gerne weiter an.
allinc
Zu Punkt 7 hätte ich anzumerken, dass die Auslagerung von Support auf online um ggf. Kosten einzusparen aber auf jeden Fall nicht auf Kosten des Supports an sich gehen darf. Manchmal ist es doch besser, man hat auch noch jemanden, der einen direkt beraten oder supporten kann,
Larvik
@Commix … ja das stimmt, bei der Postbank fällt mir das immer wieder auf. Aber ich denke auch (wie auch meine Vorredner) dass gerade „Anfänger“ besser damit beraten sind, die Optik eher auf moderne Images und ein einpregsames Logo beschränken und in jedem Fall auf den Inhalt achten. Dieser sollte immer „wertvoll“ im klassischen Sinn sein, also nicht nur für Google, sondern auch für den Besucher, damit er auch immer wieder den Weg zur Quelle findet.
Commix
Klar, Content ist König. Das sollte sowohl bei Neulingen, als auch bei alten hasen so sein. Aber das Logo sehe ich nicht so wichtig.
Martin
@ Mario & René – ich packe mal auch meinen Senf dazu 😉 Das Feedback, welches ich von meinen Kunden und Freunden bekomme ist, dass Optik und Optimierung in keinem Gegensatz stehen müssen. Meist sind es in der heutigen Zeit Webseiten mit einer einfachen Struktur und übersichtlichen Inhalten. Ich kenne Webseiten, die vollgepackt sind mit Content aber dadürch auch einfach nur Überladen aussehen. Voraussetzung ist aber, dass grafische Elemente zusammenpassen und/oder modern in der optik sind.
René Dasbeck Post author
Eine übersichtliche Seite ist mir generell auch lieber. Aber es gibt auch Seiten, die total zugepackt sind, bei denen es dennoch funktioniert. Das kommt auch oft auf die Größe der Seite an. Hat man schon massenweise Besucher, können durch sehr viel Crossverlinkung auch sehr viele PIs gefördert werden.
Commix
Gerade bei Webseiten von den ganz großen stellt man fest, dass hier der Platz auf das letzte Pixel genutzt werden muss. Dementsprechend vollgepackt und unübersichtlich sind die Seiten dann. Aber scheinbar funktioniert das auch, sonst würden sie es ja nicht machen.
Mario Steuck
An dieser Stelle möchte ich einmal eine konstruktive Frage in die Runde werfen. Was wiegt in Bezug auf die 9 oben genannten Punkte mehr? Die Optik einer Firmenwebseite (getreu dem Motto „der erste Eindruck ist entscheident“) oder die eigentliche SEO Arbeit? In beiden Fällen setzen wir mal voraus, dass der Inhalt identisch ist. Ich freue mich auf Feedback.
René Dasbeck Post author
Also generell kann man die beiden Punkte nicht vergleichen. Die Optik spielt auf das User-Erlebnis. Je besser die Seite optisch und von der Usability her ist, desto wohler fühlt sich der Besucher. Das spiegelt sich dann evtl. wieder in einer niedrigeren Absprungrate und längerer Besuchszeit.
Die SEO Arbeit ist für Google & Co. Je besser optimiert, desto mehr Chancen, dass die Seite gut gecrawlt wird und ggf. hoch rankt.
Beide Punkte sind sehr wichtig!
René Dasbeck Post author
selbstaendig-online-verdienen.de erzählt zum Beispiel hier über Blogads.de
und hier gibts auch jede Menge Tipps dazu http://www.blogverdiener.de
Mister Scheibner
Das mit der Blogvermarktung interessiert mich. Wie bekomme ich denn heraus, ob mein Blog schon für Vermarktung taugt? Bzw. an wen muss ich mich wenden?