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Kundenbereich in WordPress einrichten

Nahezu jeder Internet-Nutzer kennt heute die Blog-Software WordPress, kurz WP. Doch die Open Source Anwendung hat sich längst zu mehr als nur einer simplen Software zur Erstellung von Blogs weiterentwickelt. Vielmehr ist WordPress mittlerweile eins der besten und am meisten ausgereiften Content Management Systeme, die es gibt. Viele Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMUs) verwenden WordPress für Ihre Unternehmenswebseite. Klar, dass der eine oder andere Betreiber einer Internetpräsenz einen abgeschlossenen Bereich für Kunden einrichten möchte. Wie das funktioniert, zeige ich hier.

WordPress Kundenbereich anlegen

Was ist ein Kundenbereich?

Ein Kundenbereich bedeutet einen Bereich auf Ihrer Webseite, den tatsächlich nur Kunden einsehen können, die zuvor entsprechend freigeschaltet wurden. Wenn Sie also nach einer ausgezeichneten Lösung für einen speziellen Kundenbereich suchen, finden Sie mit WordPress genau die richtige Lösung. Selbst hier sind die Anwendungsmöglichkeiten wieder sehr vielfältig und reichen von Seiten, die nur einzelnen Kunden zugänglich sind über den kompletten Kundenbereich bis hin zur eleganten Intranet-Lösung für Organisationen und Unternehmen.

Der einfachste Kundenbereich: Passwortgeschützte Seite

Wer keinen Bedarf hat User in Gruppen zu unterteilen und bestimmte Inhalte freizuschalten, je nachdem welcher Gruppe dieser User angehört, dem reicht vielleicht schon die einfachste Art einen Kundenbereich in WordPress anzulegen: Eine passwortgeschützte Seite. Hierzu nutzt man die Hausmittel von WordPress und speichert eine Seite oder einen Beitrag schlicht mit der Sichtbarkeitseinstellung „passwortgeschützt“. Dort vergibt man das Kennwort, welches man dann den Kunden mitteilt. Simpler geht es tatsächlich nicht. Beim Aufruf dieser Seite erscheint dann der Hinweis, dass die Inhalte nur nach Eingabe eines Passworts eingesehen werden können. Die Einstellung findet man im Editor rechts über dem „Veröffentlichen/Aktualisieren“-Button.

Kundenbereich mit Premium Plugin einrichten

Auf Themeforest finden sich jede Menge exzellente Themes und Plugins für WordPress. Auch für Kundenbereiche gibt es spezielle Membership-Plugins, die Komplettlösungen mit vielen Features bereitstellen. Eines davon möchte ich kurz vorstellen, da es für viele schon die benötigten Anforderungen abdecken sollte und somit Zeit und am Ende etwas Nerven sparen könnte:

Ultimate Membership Pro

Dieses Plugin liefert eigentlich für die allermeisten genau das, was nötig ist um einen Mitgliederbereich aufzubauen:

  • Multi-Level Logins
  • Mitgliederbereich nach Bezahlung und kostenlos
  • Inhaltsschutz
  • Bezahl-Gateways wie Paypal integriert
  • Anbindung an WooCommerce
  • Testzeiträume für Mitglieder
  • Abonnementpläne
  • vorgefertigte Login-Templates
  • Menüschutz
  • Integration bekannter Mail-Plattformen
  • Integriert in WPBakery Page Builder for WordPress (früher Visual Composer)
  • Statistiken
  • Coupons
  • 24h Support
  • und vieles mehr…

Es ist einen Blick wert, bevor man den Aufwand beginnt den Mitgliederbereich selber aufzubauen. Auf Envato ist es das meistverkaufte Plugin für Mitgliederseiten und daher auch ständig weiterentwickelt.

Link zu Ultimate Membership Pro

Vor dem Einrichten des WordPress Kundenbereichs

Bevor Sie sich jedoch ans Werk machen können, sollten Sie zur Vermeidung von nicht mehr funktionierenden WordPress-Seiten einige grundsätzliche Voraussetzungen beachten. Sie müssen zur Gestaltung des Kundenbereichs einige Plug-ins installieren. Diese setzen WordPress 3.x voraus. Falls Sie schon länger einen Blog betreiben, wissen Sie ja wahrscheinlich, dass nicht alle Plug-ins mit jedem WordPress-Release kompatibel sind. Werden die Plug-ins direkt über das Admin-Backend installieren, können Sie die entsprechenden Kompatibilitätshinweise direkt auf der Plug-in-Seite in Erfahrung bringen.

Arbeiten Sie noch mit einer WP-Version unter 3.x und haben bereits Plug-ins installiert, führen Sie nicht blindlings ein Update zur aktuellen Version von WordPress durch, denn auch für bestehende Plug-ins gilt das. In jedem Fall sollten Sie unbedingt ein Backup Ihrer Installation durchführen. Einige Datensicherungen erlauben die Auswahl von Inhalten und/oder Strukturen. Entscheiden Sie sich bitte für eine komplette Datensicherung, da einige Plug-ins auch Änderungen in der Datenbank vornehmen, also die Struktur verändern. Nach dem Backup geht es auch schon los.

Das Einrichten eines Kundenbereichs in WordPress

Im Admin-Backend besuchen Sie bitte den Menüpunkt „Plug-ins installieren“. Hier können Sie die nötigen Plug-ins hintereinander auf Ihren Blog laden, nachdem Sie sich der Kompatibilität vergewissert haben. Aktivieren Sie die Plug-ins aber nicht auf einmal, sondern immer nach jeweils erfolgreicher Installation und Überprüfung jedes einzelnen Plug-ins. Für den WordPress Kundenbereich benötigen Sie die folgenden Erweiterungen:

  1. User Access Manager (UAM)
  2. Sidebar Login
  3. Hide Admin Panel from Subscribers
  4. List Category Posts (optional)
  5. Ein Galerie-Plug-in wie Nextgen Gallery (optional)
  6. Forum, Online-Shop (optional)

User Access Manager Plug-in

Nachdem Download der Plug-ins auf Ihren Server aktivieren Sie das UAM-Plug-in. Wählen Sie eine Anwendungsmöglichkeit aus und richten bitte eine Nutzergruppe ein. Eine WordPress-Rolle müssen und dürfen Sie nicht auswählen, da ansonsten Ihr Kunde die Rechte dieser Rolle bekommt. Je nachdem, wie Sie den Kundenbereich einrichten wollen, können Sie denselben Bereich (Kategorie, Seite) für alle Nutzer einrichten (ein Passwort und Benutzername für dieselbe Benutzergruppe). Sie können so auch mehrere Ebenen (Führungspersonal und Mitarbeiter beispielsweise) einrichten und durch Zuordnung der Nutzergruppen alle Gruppen für einzelne Kategorien oder Seiten oder alle Kategorien bzw. Seiten freigeben.

Oder Sie richten für jeden Benutzer eine Nutzergruppe ein und weisen sie entsprechend zu, dann bekommt entweder jeder Nutzer nur sein eigenes Passwort, aber Sie geben in jeder Nutzergruppe dieselben Inhalte frei. Natürlich können Sie eine bestimmte Seite oder Kategorie ebenso je Nutzer freigeben – die Möglichkeiten sind wirklich unbegrenzt! Nun überprüfen Sie, ob die ordnungsgemäße Funktion im Besucher-Frontend immer noch gegeben ist. Passt alles, können Sie ein weiteres Back-up erstellen und das nächste Plug-in erstellen.

Sidebar Login Plug-in

Aktivieren Sie nun bitte das Sidebar Login Plug-in und wählen Sie unter Widgets das Widget dazu aus und ziehen es in die Seitennavigation. Wieder überprüfen Sie, ob der Blog immer noch läuft und verfahren zum Abschluss wie beim vorgenannten Plug-in.

Admin Panel from Subscribers Plug-in

Nun aktivieren Sie das Admin Panel from Subscribers Plug-in. Durch dieses Plug-in erreichen Sie, dass der Kunde/Nutzer nicht ins Admin-Backend gelangt (Dashboard), sondern stattdessen zur Startseite weitergeleitet wird. Am Ende stehen wieder die Überprüfung der Funktionsweise und das obligatorische Back-up.

Alle anderen Plug-ins für den Kundenbereich

Die anderen Plug-ins sind optional und an Ihre Bedürfnisse angepasst. Mit dem List Category Post können Sie als Startseite nach dem Kunden-Log-in in den Kundenbereich eine Seite festlegen, auf dem die Unterbereiche angezeigt werden, ähnlich einer Sitemap. Dadurch finden sich die Kunden im Kundenbereich besser zurecht, wenn er größer ist. Je nach Ihren Ansprüchen können auch Fotogalerien, Online-Shops oder Foren eingerichtet werden, die hinter dem WordPress Kundenbereich liegen.

Fazit: Die Installation des WordPress Kundenbereichs ist denkbar einfach. Bedenken Sie allerdings, dass Sie nach wirklich jeder erfolgreichen Plug-in-Installation die Funktion des Blogs in Frontend und Backend überprüfen und dann die Datensicherung durchführen. Selbst wenn einmal etwas schief gehen sollte, können Sie so schnell und einfach Ihren Fehler beheben.

Noch ein Tipp: Falls Sie überhaupt nicht mehr ins Backend kommen (das kann bei einer nicht kompatiblen Installation schon mal vorkommen), gehen Sie ins Root-Verzeichnis Ihres Servers (über FTP oder das Admin-Panel). Gehen Sie dort in den Plug-in-Ordner und benennen das betreffende Plug-in, das einen Fehler verursacht, einfach um (beispielsweise eine Zahl oder ein Buchstabe vor dem eigentlichen Namen). Das System hat dann keinen Zugriff mehr auf das Plug-in und kann so auch nicht den Zugriff auf Seiten verwehren.

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Letzte Version vom 19. Juni 2018 von Netzgänger

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