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Webseite selbst erstellen oder einen Webdesigner beauftragen?

Als Unternehmen, welches das Web mit einer neuen Internetpräsenz erobern möchte, stehst Du evtl. vor der Frage, ob Du das selber leisten kannst oder nicht. Hast Du kein Know-How um eine Unternehmenswebseite selbst zu erstellen, ist die Frage quasi beantwortet.

Hast Du zwar Know-How, aber wenig finanzielle Mittel, ist die Entscheidung tatsächlich nicht immer einfach. Ich versuche eine Entscheidungshilfe zu geben.

Wie viel Know-How benötige ich um eine Unternehmenswebseite selber zu erstellen?

Generell kann man sagen: Hast Du noch keine Erfahrung mit der Erstellung von Webseiten, wird Dir ein solches Projekt schwer fallen. Außer natürlich, Du gehörst zu den Menschen, die sich gerne und lange in Themen einarbeiten, um dann alles selbst umzusetzen. Solche Macher haben durchaus die Chance, etwas Tolles auf die Beine zu stellen, ohne im ersten Schritt Geld dafür in die Hand zu nehmen. Systeme wie WordPress bieten auch Einsteigern viele Möglichkeiten, schon out-of-the-box beeindruckende Websites zu erstellen.

Für die Erstellung und Einrichtung der eigenen Internetseite solltest Du zumindest Kenntnisse in HTML und CSS besitzen. Optimalerweise kennt man sich auch ein wenig mit PHP aus und hat auch eine Datenbank schon einmal gesehen. Dies ist allerdings nur dann notwendig, wenn die Internetseite dynamische Inhalte und Features bieten soll, wie z.B. Shops, E-Mail-Funktion und Datenbankabfragen.

Es lässt sich somit kaum beantworten, wie viel Wissen nötig ist, um die eigene Internetpräsenz selbst zu stemmen. Wie so oft ist die Antwort: „…kommt drauf an!“. Wenn Du nur eine statische Internetseite mit Bildern und Texten möchtest, kommst Du eventuell mit ein wenig Einarbeitungszeit selber zu guten Ergebnissen. Bei komplexeren Internetseiten scheitert es oft an Wissen, Zeit und eventuell technischem Verständnis.


Aber kann ich nicht einfach eine Webseite aus dem Baukasten nehmen?

Natürlich kannst Du das. Aber ob das die beste Entscheidung für dich und dein Unternehmen ist, ist zumindest fraglich. Du solltest versuchen, Dich von der Masse abzuheben. Das gelingt nicht mit einem standardisierten System. Sicher sind die Preise oft attraktiv, aber die Möglichkeiten, eine individuell auf Dich zugeschnittene Webpräsenz zu schaffen, sind leider begrenzt.

Das fängt beim Design an: Baukastensysteme bieten meist nur eine Auswahl an Design-Vorlagen, die Du wählen kannst. Bei großen Anbietern kommt es also oft vor, dass mehrere Webseiten gleich aussehen und sich nur durch die Inhalte unterscheiden. Hier musst Du abwägen, ob Dich das stört oder nicht. Es ist wie bei einem Wohnungs-Umzug: Natürlich kannst Du auch mit Deinem Smart einen Umzug bestreiten. Nur: Du kannst nicht alles transportieren und musst vielleicht Dein geliebtes Sofa oder Klavier zurücklassen. Mietest Du stattdessen einen Umzugswagen, kannst Du alles transportieren – zahlst aber gegebenenfalls etwas mehr.

Solltest Du also nicht zufällig ein Baukastensystem finden, das sowohl preislich attraktiv ist als auch alle Möglichkeiten der Nachbearbeitung bietet (wie Feature-Einbau, individuelles Design etc.), rate ich dringend von einer solchen Lösung ab. Sie sind eigentlich nur für private Webseiten gedacht oder auch für sehr kleine Unternehmen, die ausschließlich eine statische Web-Visitenkarte benötigen.

Übrigens: Auch mit WordPress gibt es schon lange viele viele Templates (Vorlagen) für sehr attraktive Websites, so dass du, ähnlich bei einem Baukastensystem, schon ohne viel Aufwand eine attraktive Website bauen kannst. Auch hier gibt es Editoren, die dir das Erstellen und Bearbeiten von Seiten leicht machen. Hier sind schon bis zu einem gewissen Grad an Anpassungswünschen keine Programmierkenntnisse von Nöten. Und wenn doch, hilft dir sicher ein WordPress Spezialist die letzten und komplexeren Arbeiten für deine Website durchzuführen.

Beispiel für das WordPress Astra Theme, welches schon über 250 Vorlagen für attraktive Websites mitsichbringt:


Also doch einen Webdesigner beauftragen?

Hast Du keine Zeit und kein Know-how und hast Dich gegen ein Baukastensystem entschieden, bleibt Dir nur der Gang zum Spezialisten. Das kann eine Internet-Agentur oder ein freiberuflicher Webdesigner sein. Beide Lösungen haben Vorteile: Die Internetagentur wird Dir verbindliche Termine geben können und kann gegebenenfalls auf eine größere Bandbreite an Wissen und Erfahrungen im Marketing zurückgreifen. Das bezahlst Du allerdings mit einem höheren Preis und die Expertise im Erstellen von Websites ist nicht zwangsweise gegeben (oft wird mit Freelancern zusammengearbeitet).

Der freiberufliche Webdesigner hingegen ist unkompliziert, in der Regel günstiger und oft dankbarer für einen Auftrag. Das ist ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte. Eine Internetagentur, die nicht auf kleinere Aufträge angewiesen ist, wird diesen oft auch nur so viel Aufmerksamkeit schenken, wie nötig ist, um das Projekt abzuschließen.

Freelancer hingegen werden versuchen, durch den einen oder anderen Extra-Service, ihre Kunden so gut wie möglich zufriedenzustellen und somit Weiterempfehlungen zu generieren. Auch eine dauerhafte Betreuung der Website ist oft gewünscht, z.B. in Form eines Wartungsvertrags.


Entscheidungsfindung für neu gegründete Unternehmen mit wenig Kapital und Website-Wunsch

Für eine neu gegründete Firma mit wenig Kapital ist eine strukturierte Entscheidungsfindung besonders wichtig, um abzuwägen, ob es sinnvoller ist, die Website selbst zu erstellen oder extern erstellen zu lassen. Hier ein Schritt-für-Schritt-Ansatz, um zu einer Entscheidung zu kommen:

1. Ziele und Anforderungen definieren

  • Zielgruppe und Funktionen der Website: Ist eine einfache Visitenkarte im Netz mit Basisinformationen und Kontaktformular ausreichend, oder werden umfangreichere Funktionen (z. B. Shop, Blog, Buchungssystem) benötigt?
  • Design- und Branding-Anforderungen: Soll die Seite ein individuelles, markengetreues Design haben, oder reicht eine vorgefertigte, aber seriös wirkende Vorlage aus?

2. Selbst erstellen: Fähigkeiten und Einarbeitungszeit einschätzen

  • Vorhandene Grundkenntnisse: Gibt es bereits Kenntnisse in HTML, CSS, CMS-Systemen (wie WordPress), oder müsste alles von Grund auf erlernt werden?
  • Zeit für Einarbeitung und Umsetzung: Ein realistischer Zeitplan ist wichtig, um den Gesamtaufwand einzuschätzen. Eine komplette Website inkl. Design, Text und SEO kann mehrere Wochen bis Monate dauern.
  • Langfristige Pflege und Updates: Eine selbst erstellte Website muss gepflegt, aktualisiert und technisch gewartet werden. Bist Du bereit, das langfristig selbst zu übernehmen?

3. Risikoabwägung

  • Qualitätsrisiko: Eine selbst erstellte Website könnte – ohne das notwendige Know-how – technisch und visuell hinter den Erwartungen zurückbleiben, was dem Image des neuen Unternehmens schaden könnte.
  • Zeitliches Risiko: Wenn die Website zu viel Zeit in Anspruch nimmt, leidet möglicherweise die Zeit, die in den Unternehmensaufbau investiert werden könnte. Auch der Zeitverlust bei einem Neustart muss einkalkuliert werden.

4. Pro und Kontra gegenüberstellen

  • Selbst erstellen: Vorteile
    • Kostensparend, da hauptsächlich Zeit investiert wird.
    • Volle Kontrolle über Design und Inhalt.
    • Lernkurve: Webkenntnisse sind eine wertvolle Fähigkeit, besonders in einer digitalisierten Welt.
  • Selbst erstellen: Nachteile
    • Sehr hoher Zeitaufwand für Planung, Umsetzung und Pflege.
    • Gefahr einer suboptimalen Umsetzung (Design, Benutzerfreundlichkeit, SEO).
    • Fehlende professionelle Beratung, die insbesondere für eine Neugründung vorteilhaft wäre.
  • Extern vergeben: Vorteile
    • Zeitersparnis und professionelles Ergebnis.
    • Besseres technisches und gestalterisches Niveau.
    • Zugang zu Know-how und Beratung (SEO, Marketing, Branding).
  • Extern vergeben: Nachteile
    • Höhere Kosten, die das Startkapital belasten.
    • Abhängigkeit von einem Dienstleister bei Updates und Anpassungen.

5. Kompromisslösung erwägen

  • Hybride Lösung: Viele Gründer starten mit einem einfachen CMS wie WordPress, das kostengünstig/kostenlos und einfach zu bedienen ist und lassen dann komplexere Themen von einem Profi ergänzen oder optimieren.
  • Minimal-Viable-Website (MVW): Eine einfach gehaltene Version der Website, die das Unternehmen im Netz präsentiert und jederzeit weiterentwickelt werden kann.

6. Entscheidung treffen und Handeln

  • Wenn die Wahl auf eine externe Vergabe fällt, ist es sinnvoll, einen genauen Anforderungskatalog für den Dienstleister zu erstellen, um das Budget einzuhalten.
  • Falls Du die Website selbst erstellst, plane eine klare Zeitstruktur und überlege, wo eventuell ein Experte hinzugezogen werden könnte (z. B. für Wartung, Security, Tracking, Newsletter, SEO).

Wenn das Budget extrem knapp ist und die Zeit es erlaubt, kann eine selbst erstellte, einfache Website ein guter Start sein. Falls jedoch der Zeitfaktor oder fehlende Webkenntnisse das Projekt verzögern, ist eine externe Lösung, auch wenn sie eine größere Anfangsinvestition erfordert, langfristig ggfs. die sinnvollere Wahl.

Über Pagebuilder wie „Elementor“ lassen sich zB in WordPress schnell und einfach Websites aufbauen:


Typische Punkte an denen du scheitern könntest, wenn du deine Unternehmenswebsite selber erstellen möchtest

  1. Technische Basiskenntnisse: Verständnis für HTML, CSS, JavaScript und ggf. PHP fehlt häufig, was den Aufbau und die Anpassung von Websites erschwert.
  2. Responsive Design: Schwierigkeiten, eine Website so anzupassen, dass sie auf verschiedenen Geräten (Smartphones, Tablets, PCs) einwandfrei dargestellt wird.
  3. Benutzerfreundlichkeit (Usability): Probleme mit der Gestaltung einer intuitiven Navigation und sinnvollen Benutzerführung.
  4. Suchmaschinenoptimierung (SEO): Mangelndes Wissen über SEO-Basics wie Keyword-Recherche, Optimierung von Überschriften, Bild-Alt-Tags, Meta-Beschreibungen und Linkstruktur.
  5. Geschwindigkeit und Performance: Schwierigkeiten, die Ladegeschwindigkeit der Seite zu optimieren.
  6. Sicherheitsaspekte: Unkenntnis über notwendige Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Spam und Hackerangriffen.
  7. Content-Management-Systeme (CMS): Überforderung mit den vielen Funktionen und Plugins in Systemen wie WordPress oder Joomla und Schwierigkeiten, die richtigen Erweiterungen auszuwählen.
  8. Visuelles Design und Ästhetik: Herausforderungen bei der Wahl und Anpassung eines professionell wirkenden Designs sowie dem Aufbau.
  9. Rechtliche Anforderungen: Unwissen über wichtige rechtliche Anforderungen wie Impressumspflicht, Datenschutzerklärung, Cookie-Banner (zB in Kombination mit der Einbindung externer Scripte, wie Conversion Trackings oder Newsletter-Tools) und Urheberrechte für Inhalte und Bilder.
  10. Content-Strategie: Schwierigkeiten bei der Erstellung einer Content-Strategie und das Problem, zielgerichtete und ansprechende Inhalte regelmäßig zu pflegen.
  11. Bildbearbeitung und -optimierung: Fehlende Kenntnisse in der Anpassung und Komprimierung von Bildern, was oft zu großen, langsam ladenden Bildern führt.
  12. Domain und Hosting: Unklarheiten bei der Auswahl eines geeigneten Hosting-Anbieters und der richtigen Domain-Einrichtung sowie der Konfiguration von E-Mail-Adressen.
  13. Fehlendes Testing: Oft wird die Seite nicht auf verschiedenen Browsern und Geräten getestet, was zu unerwarteten Darstellungsproblemen führt.
  14. Wartung: Viele unterschätzen den Zeitaufwand für die Erstellung und Pflege einer Website, was zu veralteten und unsicheren (und auch inkompatiblen) Websites führen kann.
  15. Verständnis für Webanalyse: Probleme, die eigene Website mit Analyse-Tools wie Google Analytics zu verknüpfen und auszuwerten, um Einblicke in das Nutzerverhalten zu gewinnen.

Wie ist das eigentlich mit Suchmaschinenoptimierung?

Suchmaschinen sind diejenigen, die man für sich gewinnen muss, um im Internet erfolgreich zu sein. Daher sollten die Internetpräsenzen von Unternehmen für Suchmaschinen optimiert sein. Das beginnt mit der Optimierung der Seite selbst (Texte, Überschriften, Bildtexte, Navigation etc.) und reicht bis hin zu Anmeldungen bei Google & Co., Linkbuilding usw. Ohne Know-how steht man hier schnell allein da. Möchte man die Internetpräsenz selbst erstellen, empfiehlt es sich, zumindest dieses Wissen bei einem Profi einzukaufen. Ohne Suchmaschinenoptimierung (SEO) geht heutzutage kaum noch etwas im WWW.

Fazit: Überlege Dir also gut, ob Du die Zeit und Muße hast, Dich selbst der Erstellung Deiner Firmenhomepage anzunehmen. Wenn ja, dann nichts wie los! Du wärst nicht der oder die Erste, die sich in diesem Bereich einarbeitet. Willst oder kannst Du das zeitlich und know-how-technisch nicht leisten, ist vielleicht der Gang zum Profi die richtige Wahl.


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Letzte Version vom 4. November 2024 von Netzgänger

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Bildnachweise: Freepik - Flaticon

Kommentare

  • Jan Mark

    Toller Artikel, danke fürs Teilen.

    Reply

  • M. Hürlimann

    Guter Artikel: Selber machen ist spannend und ich denke, dass der heutigen Internet-User die dazu benötigten Fähigkeiten hat bzw. sich aneignen kann (oder können sollte). Was man beachten sollte (ich spreche hier aus Erfahrung): Die Website so aufbauen, dass man sie später problemlos an einen Profi abgeben kann und dieser sich nicht erst lange einlesen muss. Wenn man die Standard Vorgehensweise kennt, ist es nachher einfacher und auch günstiger, wenn man dann doch mal externe Hilfe benötigt.

    Reply

  • nelle

    Ich habe keine Programmierkenntnisse, aber ich habe meine Seite mit WordPress selbst erstellt. Sie ist einfach, aber es geht.

    Reply

  • HugueZ

    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Agenturen zwar teuer sein können, aber haltr auch den Vorteil bieten, verfügbar zu sein. Bei Freelancern hat man halt doch begrenzte Zeitressourcen. Dafür aber günstiger…

    Reply

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