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Welche System/CMS für meine Unternehmens-Website?

Du betreibst ein Unternehmen und hast die Entscheidung für eine Unternehmensseite gefällt. Nun musst du entscheiden, auf welcher Basis diese aufgebaut werden soll. Meist werden Websites mit Hilfe von Content Management Systemen oder komplett individuell erstellt. Welche Variante macht für dich Sinn?

Nehmen wir als Beispiel ein klein oder mittelständisches Unternehmen, welches regional begrenzt in Nürnberg und Umgebung tätig ist. Du als Unternehmer hast nun die Ziele für deine neue Internetpräsenz definiert. Du hast entschieden, ob du diese selbst entwickeln oder einen Webdesigner beauftragen willst. Und du weißt nun, welche Inhalte und Features deine Internetseite bieten soll. Jetzt stellt sich für dich die Frage, „auf welcher Basis soll ich entwickeln oder entwickeln lassen?“

Die eigenentwickelte Internetpräsenz

Eigenentwickelte Webseiten werden heutzutage immer seltener, aber sind doch manchmal eine gute Wahl. Möchtest du beispielsweise nur ein paar Informationen online stellen, dazu vielleicht ein Kontaktformular, reicht eine statisch entwickelte Webseite oftmals aus. Der Vorteil bei dieser Lösung? Maximale Sparsamkeit an Daten und Ressourcen.

Zudem hast du auch noch einen Sicherheitsvorteil: Standardisierte Systeme sind oft weit verbreitet und werden deutlich schneller auf Sicherheitslücken geprüft. Sind solche Lücken bekannt, ist es für vermeintliche Hacker ein Leichtes, diese aufzuspüren. Sie suchen dann nach Webseiten, die genau dieses System nutzen. Das kann dir mit einer eigenentwickelten Webseite nicht so schnell passieren. In der Regel sollte deine Seite dann in der breiten Masse unsichtbar sein und etwaige Sicherheitsprobleme gar nicht erst auffallen.

Ein weiterer Vorteil: Du kannst dir dein Wunschsystem zusammenstellen, wie du es möchtest. Und insofern du sauber entwickelst, hast du auch die Chance, eine besonders performante Webseite zu erstellen. Bei Redaktionssystemen werden oft Lasten mitgeschleppt, die aus irgendeinem Grund implementiert wurden, aber vielleicht nicht unbedingt gebraucht werden. Zudem kannst du dir nicht sicher sein, ob die Module, die du verwendest, auch wirklich performant entwickelt wurden. Das bremst Redaktionssysteme oftmals etwas aus. Warum das ein wichtiger Faktor ist, zeigen wir später in dieser Serie, wenn wir über Suchmaschinenoptimierung reden.

Die Nachteile: Du hast einen höheren Arbeits- und Pflegeaufwand, wenn sich bei deiner Webseite regelmäßig Inhalte ändern. Gegebenenfalls benötigst du einen Coder, der dich unterstützt. Dadurch, dass du tatsächlich in HTML und PHP und vielleicht noch anderen Scriptsprachen entwickelst, können kleinere Änderungen an deiner Internetpräsenz zu arbeitsintensiven Aufgaben werden. Ggf. musst du sogar Änderungen an verschiedenen Stellen durchführen, je nachdem wie vorausschauend du entwickelt hast oder entwickeln hast lassen.

Zudem wird auch die Ersterstellung der Webseite deutlich länger dauern. Du musst das komplette Grundgerüst deiner Website aufbauen, hast wenig Möglichkeiten, Standard-Designs zu verwenden, und musst so alles per Hand machen. Das kann unter Umständen schon mal Monate in Anspruch nehmen, je nachdem wie viel du neben deinen Kerntätigkeiten leisten kannst. Aber: Steht die Website mal, hast du mit deiner statischen Website evtl. die maximale Individualität erreicht und es gibt nicht wenige Startups, die genau darauf setzen (und eben nicht auf CMS Systeme von der Stange)!


Die Verwendung von Baukästen

Natürlich kannst du die Website für dein Unternehmen auch mit einem Baukastensystem (wie Wix) bauen. Bei ganz kleinen Unternehmen (wie zB Handwerksbetrieben) kann das durchaus Sinn machen, weil Baukastensysteme hier eine schnelle und kostengünstige Option darstellen.

Für größere und online ambitioniertere Unternehmen ist ein Baukastensystem in der Regel keine Option, weil sie in den Features und Möglichkeiten stark limitiert sind. Auch die Optionen mit eigenem Code einzugreifen sind hier meist nicht oder wenig gegeben.

Website-Baukastensysteme wie Wix, Squarespace oder Jimdo bieten kleinen und mittelständischen Unternehmen eine schnelle und einfache Möglichkeit, ohne Programmierkenntnisse eine Website zu erstellen. Hier sind die typischen Vor- und Nachteile dieser Systeme:

Vorteile von Baukastensystemen

  1. Benutzerfreundlichkeit: Baukastensysteme sind besonders für Einsteiger konzipiert und bieten eine intuitive Drag-and-Drop-Bedienoberfläche. Dadurch können Nutzer ohne technische Vorkenntnisse ansprechende Websites erstellen.
  2. Schnelle Einrichtung: In wenigen Stunden kann eine Website eingerichtet und veröffentlicht werden. Dank der vordefinierten Templates und einfach anpassbaren Designs lassen sich Inhalte schnell und einfach einpflegen.
  3. Geringe Kosten: Die monatlichen Kosten für Baukästen sind oft günstiger als individuell entwickelte Websites. Auch Wartung und Updates werden automatisch durchgeführt, was Zeit und Kosten sparen.
  4. Integrierte Features: Baukastensysteme bieten oft eine Vielzahl an Funktionen wie Blogging-Tools, SEO-Optionen, Analyse-Tools und teilweise sogar E-Commerce-Funktionen. Diese lassen sich mit wenigen Klicks aktivieren und erfordern keine zusätzlichen Plugins.
  5. Responsive Design: Viele Baukästen sorgen automatisch dafür, dass Websites auf allen Geräten – vom Smartphone bis zum Desktop – gut aussehen. Das spart zusätzliche Entwicklungszeit und Anpassungen.

Nachteile von Baukastensystemen

  1. Begrenzte Flexibilität: Im Vergleich zu CMS-Systemen wie WordPress oder zu individuell programmierten Websites bieten Baukastensysteme weniger Anpassungsmöglichkeiten. Fortgeschrittene Änderungen am Code oder an den Funktionen sind oft nicht möglich, was die Gestaltungsmöglichkeiten einschränkt.
  2. Abhängigkeit von der Plattform: Da die Website innerhalb des Baukastens erstellt wird, ist ein Wechsel zu einer anderen Plattform schwierig und kann hohen Aufwand oder Datenverluste bedeuten. Dies bindet das Unternehmen an die jeweilige Plattform und deren Preisstruktur.
  3. SEO-Einschränkungen: Obwohl viele Baukästen grundlegende SEO-Optionen bieten, gibt es oft Einschränkungen bei der tiefen Optimierung, die für hochrangige SEO-Ergebnisse erforderlich sind. Erweiterte SEO-Funktionen sind in den Baukästen oft begrenzt oder nur in höheren Preismodellen verfügbar.
  4. Performance-Probleme: Baukasten-Websites teilen sich oft die Server mit anderen Websites derselben Plattform, was bei hohem Besucheraufkommen zu Ladezeitproblemen führen kann. Eine individuelle Serverkonfiguration ist in Baukästen nicht möglich, was für größere Websites ein Nachteil sein kann.
  5. Kosten für zusätzliche Funktionen: Viele Basisfunktionen sind kostenlos oder günstig, aber zusätzliche Features wie E-Commerce oder erweiterte Designs erfordern oft kostenpflichtige Upgrades, die das Budget eines kleinen Unternehmens schnell übersteigen können.

Baukastensysteme sind ideal für kleine Unternehmen oder Einzelunternehmer, die schnell eine einfache Website benötigen und keine großen Anpassungen vornehmen möchten. Für wachsende Unternehmen, die langfristig hohe Flexibilität und SEO-Optimierung benötigen, kann jedoch ein CMS oder eine individuell programmierte Website die bessere Wahl sein.


Die Verwendung eines CMS

Heutzutage wird für die Erstellung von Webseiten häufig ein Content Management System verwendet. Solche CMS’s werden auf Webservern installiert und bieten Out-of-the-Box bereits funktionierende Webseiten, welche du dann für deine Zwecke anpassen kannst. Du kannst Inhalte einstellen oder ändern. Du kannst das Standard-Design verwenden, neu bauen oder andere Designvorlagen verwenden. Und du kannst neue Features wie Galerien, Formulare, Shop- und Blogfunktionen einfach hinzufügen.

Beispiele für Designvorlagen, die ganz einfach eingebaut und verwendet werden können:

Es gibt eine Menge Redaktionssysteme am Markt, eine Übersicht würde den Rahmen sprengen.

Derzeit sind die folgenden Content Management Systeme (CMS) höufig im Einsatz oder im Kommen:

  • WordPress: Das meistgenutzte CMS weltweit, das rund 40% aller Websites antreibt. WordPress bietet hohe Flexibilität durch zahlreiche Plugins und Themes, eignet sich für Blogs und Unternehmenswebsites und ist sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet. Aufgrund der großen Popularität erfordert es jedoch regelmäßige Sicherheitsupdates, was für große Projekte einen administrativen Aufwand bedeuten kann​
  • Joomla: Dieses Open-Source-CMS ist besonders beliebt für komplexere Projekte und bietet gute Optionen für Entwickler und erfahrene Nutzer. Joomla wird oft für E-Commerce und mehrsprachige Websites eingesetzt, bietet jedoch im Vergleich zu WordPress eine steilere Lernkurve​
  • Drupal: Drupal ist bekannt für seine Flexibilität und eignet sich gut für große, datenintensive Projekte wie Regierungs- oder Bildungswebsites. Es bietet erweiterte Benutzerverwaltungsoptionen und hohe Anpassbarkeit, ist jedoch komplex und setzt meist Entwicklerkenntnisse voraus​
  • Shopify und Magento (Adobe Commerce): Beide sind speziell auf E-Commerce ausgerichtet. Shopify ist für seine Benutzerfreundlichkeit und skalierbare Lösungen für Online-Shops bekannt, während Magento eine flexible und umfangreiche Plattform für große Online-Händler bietet. Magento ist jedoch technisch anspruchsvoller und erfordert oft Entwicklerunterstützung​
  • HubSpot CMS: Ideal für marketingorientierte Websites und mit dem CRM-System von HubSpot integrierbar, was eine umfassende Lösung für wachsende Unternehmen bietet. Es eignet sich besonders für Unternehmen, die Marketing und Content-Management in einem System vereinen möchten​
  • Adobe Experience Manager (AEM): Ein CMS für große Unternehmen, das mit Künstlicher Intelligenz und Personalisierungsoptionen umfangreiche Features bietet, ist jedoch kostenintensiv und technisch komplex​
  • Headless CMS: Ein Headless CMS ist ein Content-Management-System, das den Verwaltungsbereich („Backend“) vom Frontend – also der Darstellung der Inhalte auf der Website – trennt. Der Begriff „headless“ bedeutet hier, dass das System keinen festgelegten „Kopf“ oder ein Frontend hat, sondern lediglich als Schnittstelle für die Verwaltung und Bereitstellung der Inhalte fungiert. Diese Inhalte werden über eine API (z. B. RESTful oder GraphQL) an verschiedene Frontends ausgeliefert, die in beliebigen Programmiersprachen und für verschiedene Plattformen entwickelt sein können. Beliebte Headless CMS-Lösungen sind Contentful, Strapi, Sanity und Prismic.

WordPress als mein Favorit für Unternehmens-Websites

Ich selbst biete ausschließlich Websites mit WordPress an und wenn du hier im Blog unterwegs bist, sieht du auch generell meine Fokussierung auf WP. Aus meiner Sicht vereint WordPress alles was Website-BetreiberInnen benötigen: Einfachheit, Kostenkontrolle, Umfangreiche Features und eine lebendige Entwicklergemeinschaft. Durch die weite Verbreitung ist garantiert, dass das System auch in 10 Jahren noch im Einsatz ist.

WordPress bietet eine Vielzahl an Vorteilen, die es sowohl für kleine als auch für große Unternehmen attraktiv machen:

1. Benutzerfreundlichkeit und einfache Installation
WordPress ist für Einsteiger einfach zu handhaben und bietet eine „5-Minuten-Installation“. Zudem ermöglichen viele Hosting-Provider eine Ein-Klick-Installation, wodurch technische Hürden minimiert werden. Die intuitive Benutzeroberfläche und der einfache Aufbau machen es kleinen Unternehmen leicht, ohne umfangreiche IT-Kenntnisse eine professionelle Website aufzubauen.​

2. Hohe Anpassbarkeit durch Plugins und Themes
WordPress bietet über 58.000 Plugins und eine große Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Themes, die den Funktionsumfang und das Design flexibel anpassen lassen. Dies ist sowohl für kleine Unternehmen, die einfache Websites benötigen, als auch für große Unternehmen interessant, die spezialisierte Funktionen und komplexe Layouts nutzen möchten​. Durch Pagebuilder Erweiterungen lassen sich in wenigen Minuten attraktive Landingpages bauen:

3. Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Das CMS ist von Haus aus performant und SEO-freundlich und ermöglicht über Plugins wie Yoast SEO eine einfache Optimierung. Dies hilft Unternehmen jeder Größe, in Suchmaschinen besser gefunden zu werden und ihre Reichweite organisch zu erhöhen​.

4. Skalierbarkeit
WordPress ist sowohl für einfache Websites als auch für umfangreiche Plattformen geeignet und unterstützt verschiedene Arten von Webprojekten. Dank seiner Anpassungsfähigkeit und Erweiterbarkeit kann es mit den Anforderungen des Unternehmens wachsen. Große Firmen nutzen WordPress oft in Kombination mit skalierbaren Hosting-Optionen, um auch hohen Traffic zu bewältigen​.

5. Starke Community und Support
Als Open-Source-Software profitiert WordPress von einer großen Community, die kontinuierlich Erweiterungen und Sicherheitsupdates entwickelt. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie bei Problemen auf umfangreiche Online-Ressourcen und ein Netzwerk an Entwicklern zugreifen können, was die Wartung vereinfacht​.

6. Multimedia- und Blogging-Funktionen
Ursprünglich als Blogging-Plattform konzipiert, ist WordPress ideal für Content-Marketing und regelmäßige Veröffentlichungen. Die Integration von Bildern, Videos und anderen Medien ist einfach und ermöglicht es Unternehmen, ihre Inhalte ansprechend zu präsentieren. Content-Marketing ist besonders für die Markenbildung und Kundengewinnung wichtig, sodass WordPress auch in diesem Bereich viele Vorteile bietet​.

Fazit

Du hast es selbst in der Hand. Möchtest du einzigartig sein und jede Codezeile deiner Internetpräsenz kennen, um allen Sicherheitsbedenken zu begegnen und einen Performancevorsprung zu gewinnen? Oder möchtest du den Aufwand gering halten und deshalb lieber auf ein System setzen, welches sich schon bei tausenden anderen Webseiten bewährt hat? So wäre zum Beispiel WordPress eine gute Variante um zu starten. Natürlich gibt es noch sehr viele andere Systeme (zB Headless CMS) die zum Einsatz kommen könnten für eine neue Unternehmens-Website. Am Ende hängt es ab von den konkreten Anforderungen an Design, Features, Performance und Security, welches System die beste Wahl wäre.


Bildnachweis: Website builder icons created by Freepik – Flaticon

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Letzte Version vom 2. Dezember 2024 von Netzgänger

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Bildnachweise: Freepik - Flaticon

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